So unterschiedlich wie wir Erwachsene, sind auch unsere Kinder. Jeder hat gewisse Voraussetzungen, die er für eine bestimmte Aufgabe mitbringt. Manchmal entwickeln sich Fähigkeiten erst nach ein paar Monaten oder 1-2 Jahre später, genauso wie beim Gehen oder Sprechen lernen. Das alles gehört zur persönlichen Entwicklung des Kindes dazu und bedarf keiner Wertung, weder von den eigenen, noch von anderen Eltern.
Das „richtige“ Alter gibt es also nicht.
Ich als Klavierlehrerin schaue deshalb nicht aufs Alter, sondern auf die Fähigkeiten und Kenntnisse, die das Kind zur Probestunde mitbringt.
Im Idealfall kann das Kind schon…
… sich mindestens 15 Min. konzentrieren (bei kleineren Kindern gibt es oft einen großen Bewegungsdrang, der nicht unterdrückt werden sollte)
… bis 5 zählen
… rechts und links unterscheiden
… sagen, ob eine Note auf einer Linie oder zwischen zwei Linien liegt
… kennt die Buchstaben c, d, e, f, g, a und h
Aber auch wenn ein oder mehrere Punkte nicht zutreffen, ist noch nichts entschieden. Dann hat man folgende Möglichkeiten:
– es spielerisch in den Unterricht einbauen (gilt nur fürs Wissen, jedoch nicht für die Konzentrationsfähigkeit)
– mit dem Unterricht ein halbes Jahr später beginnen
– das Kind in musikalische Früherziehung geben und erst danach den Klavierunterricht besuchen